Ein Konzern im Zentrum der Mobilitätstrends
Seit unserer Gründung im Jahr 1944 durch den Unternehmer Gérard Fraikin bis heute: Entdecken Sie den Werdegang einer Gruppe, die stets an der Spitze der Entwicklungen im Transport und in der Mobilität geblieben ist!
Erfahren Sie mehr über die Meilensteine unserer Entwicklung
1940-1950: Die Geburtsstunde von Fraikin
Nach einer Verletzung im Krieg wird der junge Gérard Fraikin aus dem Militärdienst entlassen. Bei einem Mittagessen mit seinem Onkel beobachten sie einen vorbeifahrenden gasbetriebenen Lastwagen. Sein Onkel meint: "Hast du schon einmal über einen Einstieg in den Transportsektor nachgedacht?"
Diese Anregung setzt sich in Gérard Fraikins Kopf fest. Im September 1944 legt er den Grundstein für sein Unternehmen und gründet die Fraikin GmbH. Ihr Kerngeschäft: Die Vermietung von Fahrzeugen samt Fahrer an Unternehmen und Warenhäuser in und um Paris.
Schon bald kann Fraikin drei namhafte Kunden zu seinem Portfolio zählen: Die französische Staatsbahn SNCF, den Fruchtsafthersteller Fruidam sowie das renommierte Pariser Kaufhaus Le Bon Marché.
1950er Jahre: Neue Wege
Im Jahr 1950 ist Fraikin stark vom Geschäft mit Le Bon Marché abhängig, diese geraten jedoch in Schwierigkeiten. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, setzt Gérard Fraikin auf die Langzeitmiete von Industrie- und Handelsfahrzeugen.
Dieser strategische Schritt, gepaart mit neuen Verträgen in der Lebensmittel- und Transportbranche, erweist sich als erfolgreich. Mit zunehmender Nachfrage nach seinen Dienstleistungen vergrößert Fraikin seinen Fuhrpark und zieht in größere Räumlichkeiten in Gennevilliers, Paris, um. Das rasante Wachstum des Unternehmens lässt auch die Notwendigkeit eines zweiten Standortes erkennen.
1960er Jahre: Ausdehnung in Frankreich
Fraikin beginn sich über Paris hinaus in Frankreich auszudehnen. Bis 1963 hat das Unternehmen einen beeindruckenden Fuhrpark von 500 Lastwagen. Mit wachsendem Bedarf in der gesamten Nation breitet sich Fraikin zunächst in Städten wie Bordeaux, Créteil und Lyon aus und fährt fort mit weiteren Expansionen in ganz Frankreich. Bis 1972 tragen die Regionalbüros bereits erheblich zum Geschäft bei und sind für 50% des Gesamtumsatzes verantwortlich.
1974: Die Ölkrise mischt die Karten neu
Die internationalen Ereignisse beeinflussen die beeindruckende Entwicklung des Unternehmens. In wenigen Monaten kündigen viele Ölunternehmen ihre Verträge. Drei Schlüsselkunden gehen bankrott.
Im ersten Quartal 1975 geht das Geschäft der Transportunternehmen, die mit Fraikin zusammenarbeiten, um 30 bis 40 % zurück. Wie immer erfindet sich das Unternehmen neu, um neue Wachstumsquellen zu finden. Diesmal durch Kurzzeitmieten.
Mit dieser neuen Geschäftstätigkeit kann Fraikin seine durch die Krise ungenutzten Lastwagen anderweitig einsetzen und auf den wachsenden Bedarf an kurzfristigen Anmietungen reagieren.
1980er Jahre: Fraikin stärkt seine Position im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge
Durch den Kauf des Unternehmens Follin aus Nizza im Jahr 1978 kann Fraikin seinen Fuhrpark an leichten Nutzfahrzeugen ausbauen. 1985 wird dieses Netzwerk durch den Kauf von Bolloré in Brest und von Autoloc in Nantes ergänzt. Locatime, ein hausinternes Unternehmen, wird mit Hauptsitz in Neuilly-sur-Seine gegründet.
1995: Fraikin fusioniert mit Locamio
1995 dominieren vier große Akteure den Vermietmarkt. Fraikin, ein Familienunternehmen, und Locamion, das der Société Générale angegliedert ist, sind die Marktführer. In diesem Kontext macht eine Fusion Sinn. Gérard Fraikin ergreift die Initiative.
Im Herbst 1995 gewährt die BNP Fraikin den Kredit, der es ihm ermöglicht, Locamion zu kaufen. Trotz kultureller Unterschiede finden sich die Unternehmen in ihren betrieblichen Entscheidungen wieder. Sehr schnell wird das von Gérard Fraikin gesetzte Ziel, den Umsatz zu verdoppeln, mehr als erreicht.
Innerhalb von vier Jahren hat das Unternehmen sein Geschäft um das doppelte vergrößert.
90er und 2000er Jahre: Fraikin jenseites der französischen Grenzen
Fraikins erste Schritte auf der internationalen Bühne gehen auf das Ende der 1970er Jahre zurück, mit Entwicklungen in den USA und im Vereinigten Königreich.
1992 kündigt Gérard Fraikin die Gründung eines Unternehmens in Belgien an. 1997 begleitet der Konzern die Expansion seines Kunden Crudi nach Spanien. Es wird noch etwa ein Jahrzehnt dauern, bis Osteuropa in den Fokus gerät. Zuerst Polen im Jahr 2006, dann die Tschechische Republik und die Slowakei im Jahr 2011, gefolgt von Ungarn im April 2013 und Russland im Jahr 2015.
Im Jahr 2006 setzt Fraikin in Großbritannien ein beeindruckendes Zeichen, indem es Lex Transfleet akquiriert – ein Unternehmen, das sage und schreibe fünfmal so groß ist wie Fraikin selbst.
2000er Jahre: Vom Familienunternehmen auf den Aktienmarkt
1995 noch ein Familienunternehmen, entwickelte sich Fraikin unter dem Einfluss ihres Gründers weiter. Gérard Fraikin bereitet seine Nachfolge vor und übergibt die Führung des Unternehmens an einen Geschäftsführer. Sein Ziel ist es, den Börsengang der Gruppe erfolgreich zu gestalten. Dies wird im selben Jahr erreicht.
1999 wird Fraikin von Iveco (Fiat-Gruppe) übernommen und verlässt die Börse. Aber Fiat gerät bald in Schwierigkeiten und bietet Fraikin wieder zum Verkauf an.
2003 wird Fraikin vom Investmentfonds Eurazeo in Form eines Leverage Buy Outs (LBO) übernommen. Später wird Eurazeo seinen Anteil an CVC Partners verkaufen.
2008-2013: Die Finanzkrise erschüttert Fraikin
Der Einfluss der Finanzkrise 2008 ist hart für alle Akteure im Straßengüterverkehr, der in diesem Jahr über 40 % des Portfolios der Gruppe ausmacht. 2009 verzeichnet das Unternehmen einen Rückgang von 16 %. In dieser Situation beginnt Fraikin mit einer Restrukturierung.
Die Organisation sowie das Markenportfolio werden vereinfacht. Die Netzwerke für schwere und leichte Fahrzeuge werden fusioniert. Viele Niederlassungen werden zusammengelegt. Im Mai 2013 ernennt der Aktionär CVC Partners einen neuen CEO mit dem Auftrag, Fraikin wieder auf Kurs zu bringen und das Unternehmen wieder zu dem zu machen, was es immer war: der Marktführer.
2013-2020: Fraikin kehrt zum Wachstum zurück
2017 verzeichnet Fraikin das dritte Jahr in Folge steigende Ergebnisse, dank einer soliden Performance in allen Märkten. Auf dieser Grundlage initiiert das Unternehmen einen strategischen Transformations- und Wachstumsplan, begleitet von einem Wechsel im Aktionariat durch die angelsächsischen Fonds Alcentra, Värde Partners und Canyon.
Diese Maßnahme wird von einer Rekapitalisierung und einer deutlichen Reduzierung der Verschuldung begleitet.
2020 bis heute: Auf Erfolgskurs
Fraikin stärkt seine Marktführerschaft 2020 übernimmt Fraikin das französische Nutzfahrzeugvermietungsnetzwerk Via Location. Mit dieser Übernahme integriert Fraikin rund 600 neue Mitarbeiter, etwa zwanzig Niederlassungen in Frankreich und Benelux und fügt 120 Millionen Euro Umsatz zu seinem eigenen Geschäft hinzu.
2022, mehr denn je als europäischer Marktführer im Bereich der Vermietung von Nutzfahrzeugen, refinanziert sich Fraikin mit 1,45 Milliarden Euro durch ein neues Verbriefungsprogramm. Mit dieser Transaktion sichert Fraikin weiterhin die langfristige Finanzierung seiner Flotte und sein Wachstum in Europa.